Steinhauser Brigantia Fass Nr. 580

17. Dezember 2018 0 Von MeinWhiskyBlog.de

Brigantia – Steinhauser

Das ich ein großer Fan der Deutschen Whisky-Szene bin, sollte kein Geheimnis mehr sein! 

Mittlerweile gibt es – meiner Meinung nach – sehr gute deutsche Abfüllungen. Viele Brennereien machen einen super Job und die Zukunft scheint rosig zu sein! Die Gegenwart lässt es uns erahnen! 

Vor ein Paar Monaten bin ich mehr oder weniger per Zufall auf die Steinhauser Brennerei am Bodensee gestoßen. Lustig, denn ursprünglich komme ich aus dem Allgäu.. sogar in relativer Nähe zum Bodensee. Da ich immer versuche auch andere für Whisky zu begeistern, habe ich meine Eltern beauftragt, bei einem anstehenden Besuch in der Heimat, mal einen Abstecher zu der Brennerei zu machen, und mir eine Abfüllung ihrer Wahl mitzubringen. Ich wollte keine Vorgaben machen, denn ich schätze die Vielfalt des Unbekannten 😉

Ich sagte Ihnen, sie mögen sich Beraten lassen, und dann frei nach Gusto entscheiden! (Ich weiß, dass Mama sicherlich gerne die diversen Abfüllungen für mich (Vor) probiert hat 😉). 

Die Brennerei gibt sich selbst die Namen „Steinhauser: 1. Bodensee-Destillerie“. Sie liegt in Kressbronn, am Über des Bodensee. Die Lage der Destille ist klasse, zwischen Obstplantagen und Weinbergen, versteckt sich ein – meinen Eltern zufolge – wundervoller Ort. 

Ich habe mir sagen lassen, dass man Gäste sehr herzlich willkommen heißt und stets bemüht ist, einen interessanten Einblick zu gewähren. Meine Eltern waren von der Atmosphäre begeistert, so dass ich beim nächsten Besuch in der Heimat wohl auch einen Abstecher nach Kressbronn machen werde 😉! 

2008 startete die Destille die Produktion des 1. Single Malt Whisky des Bodensee. Der Name „Brigantia“, welcher der Whisky trägt, geht zurück auf die römische Bezeichnung des Bodensee, welche ihn „Lacus Brigantius“ nannten. Der Whisky reift in der Regel 3 Jahre in relativ neuen Fässern. 

Um auf den Whisky zurückzukommen.. meine Eltern haben sich letztendlich für die Brigantia Fassabfüllung von Fass Nr. 580, Flasche 0125 entschieden. (Ich bin mir sicher, Mama hat akribisch alles Optionen durchprobiert 😉). Insgesamt gab es von Fass Nr. 580 272 Flaschen.

Bevor ich mich ganz dem Whisky widme, möchte ich noch das Design der Flasche Ansprechen. Das Design ist etwas Abseits der regulären Norm. die Flasche ist niedrig und „Eckig“. Die Flasche erinnert so ein Wenig an das Design des Cardhu. Tatsächlich bin ich ein großer Fan von diesem Design. Es ist elegant und zugleich sehr minimalistisch. Mich hat es absolut überzeugt. 

Auch die Umverpackung ist absolut hochwertig. Ausklappbar, mit magnetischem Verschluss. Auch hier wurde viel wert auf Hochwertigkeit und auf das Design gelegt. 

Die Fassabfüllung Von Fass Nr. 580 von Brigantia ist nicht kühlgefiltert und nicht gefärbt. Der Whisky wurde zudem  in Fassstärke abgefüllt. 

Farbe: Sehr helles Gold.

Nase:Überraschend ist zunächst, dass man die 51,5 %. Alkohol in der Nase nur sehr sehr subtil wahrnimmt. Meiner Meinung nach  versteckt er auch seine Jugend im Aroma sehr gut – in Anbetracht der geringen Reifezeit habe ich definitiv mehr Bissigkeit erwartet..!  

Im ersten Moment bekommt man direkt eine sehr intensive und dominante Vanillenote gepaart mit einer Honigartigen Süße. Diese Symbiose der Aromen ist absolut super gelungen. Im Zweiten Moment kommt, wenn auch sehr versteckt, eine leichte Schokoladennote durch, die jedoch sehr schnell von fruchtigen Noten absorbiert wird. Eventuell Trockenfrüchte, denn auch die Frucht hat einen sehr süßlichen Charakter.

In der Nase Dominiert definitiv die Paarung aus Vanille und Honig.  

Mund:Im Mund kommt nun doch die Jugend zum Vorschein, denn zunächst steht ein leicht alkoholischer Antritt vor der Tür! Jedoch, und auch hier war ich sehr überrascht, fällt er für die  51,5 % dann doch relativ mild aus. 

Im Anschluss kommt ein sehr fruchtiger Körper durch. Das bereits im Aroma angesprochene Trockenobst ist sehr Präsent, jedoch kommt nach und nach eine eher an Birne erinnernde Nuance hindurch. Auch im lässt sich die Vanille nicht verstecken und zusammen mit der jetzt eher Karamellartigen Süße macht der Whisky richtig Spaß! Zum Schluss schaut auch das Holz nochmal kurz vorbei. Eine eher subtilere  Holznote verlegt dem Brigantia Fass Nr. 580 nochmals eine höhere Komplexität. 

Nach einem kleinen Tropfen Wasser kam die Frucht noch viel mehr zur Geltung, und ich habe noch Spuren eines noch nicht ganz reifen Apfels gefunden. Wasser, aber in gaaaaaanz geringen Mengen, tut dem Whisky hier sehr gut. 

Abgang:Wie erwartet war der Abgang Mittellang bis Lang. Tatsächlich konnte man dies schon ahnen, da der Whisky an sich schon sehr vollmundig und intensiv war. Zunächst ist der Abgang recht süßlich um dann ganz zum Schluss doch noch relativ trocken zu werden. 

Die von mir erwartete starke Holznote blieb jedoch im Abgang aus, zumindest konnte ich sie nicht wirklich wahrnehmen!

Fazit:Alles in allem ein toller deutscher Whisky. Das Design und das Produkt an sich sind sehr Hochwertig gestaltet und das Auge kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. 

Der Whisky selbst ist durch seine Vanillig-Fruchtige Art ein toller Begleiter auch heißeren Tagen (daran ändern auch die 51,5%. wenig, denn bereits mit einem hauch Wasser wird er sanft wie Wolle). Für Fans der milderen Whiskys ist dieser deutsche Whisky allemal eine Empfehlung wert. 

Preislich… joa, geht noch in Ordnung! Das Spielchen mit deutschen Whiskys ist ja bekannt.. sie sind meist etwas teuerer. Ich würde aber definitiv sagen, dass sich das Geld lohnt.