Glenlivet 12 First Fill!

17. Dezember 2018 0 Von MeinWhiskyBlog.de

Nicht alles was Bernstein ist… ist auch Gold!  

So oder so ähnlich könnte eine Einleitung lauten! 

Aber der Reihe nach…

Vor einiger Zeit hatte ich mir mal ein Sample des Glenlivet 12 First Fill organisiert, verkostet und danach weggestellt. 

Aber warum eigentlich? Warum habe ich das Sample nun schon ein paar Wochen stehen, und hatte nie mehr das Bedürfnis, ihn nochmal zu trinken? Das fragte ich mich neulich Abend und entschied mich dazu, ihn einfach nochmals zu verkosten! Hatte ich ihn Unterschätzt? Oder habe ich zu recht keinen Bezug zu ihm gefunden? 

Bevor ich das Geheimnis lüfte, erstmal ein paar Worte zu Glenlivet. 

Die Brennerei in der schottischen Speyside liegende Brennerei wurde im Jahr 1824 gegründet.

Die Brennerei verfügt über 14 Stills, davon sieben Was und sieben Spirit Stills. Charakteristisch für Glenlivet sind die Laternenform der Stills! Die jährliche Produktion beläuft sich auf ca. 10 Millionen Liter Alkohol und gehört damit zu den größten Mal-Produzenten der Welt!

Die Lagerhäuser der Brennerei beheimaten ca. 60.000 Fässer. 

Die 12 jährige Standardabfüllung gehört wohl zu den meist  verbreiteststen Abfüllungen überhaupt. SO kann man sie in nahezu jedem Supermarkt, welcher Whisky führt, finden! 

Num zum Glenlivet 12er First Fill!

Der Whisky wurde, entgegen der 12er Standardabfüllung, ausschließlich in First Fill Bourbonfässern gelagert. Mit lediglich 40% ist er eher ein Leichtgewicht .

Farbe: Die Farbe ähnelt der eines Bernsteins. 

Nase: Vanille! Da muss man mit der Nase auch nur in die Nähe des Glases kommen, da riecht man sie schon! Dahinter versteckt sich eine süßlich-nussige-Note! Mehr ist da leider, zumindest für mein empfinden, nicht. Natürlich ist die Vanille im Kombination mit der Frucht bzw, Nuss ausgewogen, allerdings bleibt die wirkliche Komplexität aus. 

Im Mund:Auch im Mund lassen sich die First Fill Bourbonfässer nicht leugnen. Die Vanille ist sehr strak präsent und wird von einer zitrusartigen Frucht begleitet. Dahinter versteckt sich eine Birnennote die Züge von Kokosnuss zum Vorschein bringt. Aber auch hier fehlt mich persönlich die Komplexität. die Verschiedenen Nuancen lassen sich leicht erahnen und die Überraschung bzw. die Herausforderung bleibt auf der Strecke. 

Abgang:Der Abgang hingegen ist Lang und offenbart erneut die Nussnoten! 

Fazit:Was für Neulinge sehr interessant sein kann, war für mich letztlich eine kleine Enttäuschung. Im Vergleich zu dem 12 Jährlingen Standart hätte ich doch etwas mehr erwartet. Es fehlt mir die Herausforderung, die Komplexität. Vor allem aber, ist die – natürlich durch die ausschließliche Verwendung von First Fill Bourbonfässern indizierte – Vanillenote meiner Meinung nach zu stark, wodurch der Whisky zu eintönig wird. 

Alles in allem muss man ihn natürlich nicht direkt „ins Klo kippen“, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass man für 5 euro mehr, schon einen richtig überzeugenden Whisky bekommen kann! 

Daher: für Einsteiger eventuell ein interessanter Whisky, für Kenner jedoch eher Spielzeug!