SMWS 84.27 – A Bittersweet Juicy and fruity treat.

17. Dezember 2018 0 Von MeinWhiskyBlog.de

Die SMWS (Scotch Malt Whisky Society) ist jedem scotch Whisky Enthusiasten ein Begriff – jedenfalls aber kommt kein Whisky enthusiast im Laufe seines „Genuss-lebens“ komplett an SMWS Abfüllungen vorbei. 

Ich muss gestehen, bisher hatte ich erst 3 SMWS Abfüllungen im Glas gehabt, 2 davon haben mich wirklich sehr beeindruckt.

An sich gefällt wird das System bei SMWS sehr gut, denn es wird zum einen ein Code-System benutzt, der verrät aus welcher Destille der Whisky  kommt und zum anderen wird ein Farb-System benutzt, dass den Whisky in seinen Grundzügen charakterisiert. Letztlich bekommen die Abfüllung auch noch diese gut beschreibende Namen! 

Dabei steht vor allem eines im Vordergrund… DER WHISKY! Und das finde ich eine tolle Sache! Dass der Whisky und deren Genuss im absoluten Vordergrund steht, zeigt auch der Fakt, dass diese nicht verdünnt werden! Jeder kann den Whisky im Grunde so genießen, sie er ihn möchte. Pur, als Cask Strength, oder mit einem tropfen Wasser. Ganz nebenbei bin ich ein großer Fan von Cask Strength Abfüllungen.

Kurz möchte ich auch noch ein paar Worte zum Design der Gläschen sagen.. Das Design finde ich klasse. Eine Mischung aus Schlichtheit und Eleganz. zum Grunde sind sie sehr klassisch gehalten, was ich gut finde. Die Flaschen sind ansprechend und machen neugierig.

Doch was versteckt sich denn nun hinter dieser einladenden Abfüllung!?

Der konkrete Whisky dieser Abfüllung ist ein 10 jähriger Glendullan !  Wer sich jetzt fragt „Huh, was ist denn Glendullan?“ … der wird die Brennerei eventuell unter dem Laben „Singleton“ kennen! Sie gehört zu Diageo und ist die Zweitgrößte schottische Brennerei des Unternehmens. Dabei werden dort pro Jahr, ca. 4 Millionen Liter Alkohol produziert. 

Der Whisky wurde in Fassstärke mit 60,4% Vol. abgefüllt. 

Nase: Pfirsich! Ich weiß nicht, ob ich unter all den Whiskys die ich über die Jahre hinweg getrunken habe, jemals einen Whisky hatte, der wirklich so offensichtliche Pfirsich Aromen hatte. Direkt beim ersten Riechen entfalten sich die süßlichen Aromen! Ein leichter Hauch Rauch kommt um die Ecke und legt sich auf die süßliche Frucht. Beim zweiten Riechen kam eine ordentliche Portion Pflaume hinzu. Die Aromen sind toll eingebunden, und obwohl eine süßliche Frucht überwiegt, harmoniert sie toll mit dem leichten Rauch. 

Mund: Die Süße, die man in der Nase bereits deutlich spürte, schaut auch im Mund wieder vorbei. Es ist eine ausgewogene Süße, die Fruchtig ist, zugleich aber auch an „Cane Sugar Sirup“ erinnert. (Vielleicht kennt ihr diesen Sirup, den man oft und gerne mal in den Latte Macchiato kippt – daran erinnert es mich sehr). Doch die Süße bleibt nicht unbegleitet, denn sie wird nahezu überschattet durch eine ordentliche Portion Ingwer. Ich bin großer Ingwer Fan, deshalb kommt ich die Pikante Note direkt von Pfeffer abgrenzen. Auch hier habe ich die fruchtige Note den Pflaumen zugeordnet, wobei auch eine leicht exotische, leicht herbe Note dabei ist. Genau zuordnen konnte ich sie jedoch nicht. Ganz leicht verdeckt kommt auch noch ein Hauch Vanille vorbei! 

Positiv hat mich überrascht, dass die 60,4% Vol. nicht zu Aggressiv waren. Natürlich kann  der Whisky die Fassstärke nicht leugnen, aber für 60% Vol. war er doch „Zahmer“ als ich dachte. 

Abgang: Der Abgang steht wieder ganz im Zeichen des Ingwers. Ein pikanter Abgang, der auch noch eine schöne Portion Frucht mit sich bringt. Die Pflaume ist hier noch deutlich zu schmecken, während die Pfirsich-Aromen für mich hier nicht mehr erkennbar waren. Ich würde sagen, dass der Abgang Mittellang ist.

Fazit: Eine meiner ersten SMWS Abfüllungen und ich bin nach wie vor sehr überrascht und überzeugt von diesem Projekt. Ein toller Whisky, der trotz seinen 60,4% schon fast süffig ist.

Ich habe ihn auch mit einem Hauch Wasser verdünnt probiert. Dadurch wird er nochmal eine ganze Ecke fruchtiger um nicht zu sagen fast blumig. 

Ich mag ihn und kann ihn nur jedem ans Herz legen.