St. Kilian Batch Nr. 5

17. Dezember 2018 0 Von MeinWhiskyBlog.de

Kleine Flasche mit großem WOW Effekt! 

Das heute Review-Objekt meiner Wahl ist das Batch Nr. 5 von St. Kilian. Wie ihr bereits wisst, bin ich großer Fan von St. Kilian. Ich schätze ihre Arbeit sehr und freue nicht wie Bolle auf die ersten fertigen Whiskys. Was nicht bedeutet, dass mich die Malzbrände nicht auch sehr glücklichen machen würden! 

Zur Brennerei habe ich anderweitig schon einiges gesagt, so dass ich mich heute explizit auf die Abfüllung Batch Nr. 5 konzentrieren werde. 

Das Batch Nr. 5 von St. Kilian reifte für 27 Monate in Amazone Casks (ein kräftiger und trockener italienischer Rotwein). Dabei stammen die Fässer aus Valpolicella, ein norditalienisches Weinbaugebiet in den lessinischen Hügeln, welches sich östlich vom Gardasee (der den meisten ein Begriff sein wird) befindet. Bei den Fässern handelt es sich den Angaben auf dem Etikett zufolge um Eichenfässer. 

Der dieser Abfüllung zugrundeliegende New Make wurde im April 2016 destilliert. Abgefüllt wurden der Malzbrand schließlich mit 50 % Vol. und ist limitiert auf insgesamt 4.900 Flaschen zu je 0,35 L. 

Bezüglich der Aufmachung der Flasche, wurde wieder auf das bereits mehrfach bewährte Design zurückgegriffen, wobei dieses Mal das Etikett dunkel gehalten ist und die Inschrift rötlich bzw. weiß ist. Wie ich finde, ist die Aufmachung sehr gut gelungen, zumindest hat es direkt meine Aufmerksamkeit erregt als ich die Flasche gesehen habe. 

Num zum Stoff 😉 

Farbe: der Malzbrand aus Batch Nr. 5 hat eine absolut grandiose Farbe, wie ich finde. Wenn man die Flasche leicht ins Licht hält, dann ergibt die Farbe eine Mischung aus Rosé-Wein und Kupferleistungen (ihr wisst, diese typischen Heizungsrohre). 

Nase:w ie ich finde, ist in der Nase direkt eine Weinkomponente zu erkennen. Wer typische Amarone Weine kennt, wird das typische Aroma hier direkt wieder finden. Hinzu kommt unmittelbar eine leicht subtile Süße, die an reife Waldbeeren und Pflaume erinnert. 

Ganz toll eingebunden sind hier unter anderem leichte Gewürze, die nicht u.a. ein wenig ans Backen erinnern (Ja, ich Backe sehr gerne, noch lieber esse ist aber das Gebackene am Ende)! 

Ich musste beim Nosing direkt an Omas selbst gebackenen Pflaumenkuchen denken, der direkt frisch aus dem Ofen kommt!! 

Im Mund: wie ich finde, kann sich der Amazone Cask Einfluss auch im Mund nicht verborgen halten. Als leidenschaftlicher Weintrinker finde ich, dass auch hier die Weinnoten sehr elegant und rund, aber dennoch gut erkennbar, eingebunden worden sind. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass ausschließlich hochwertige Fässer verwendet wurden. 

Die 50 % Vol. kommen kräftig um die Ecke und bringen eine angenehme Würze mit sich. Wenn sich erste kräftige Würze im Mund langsam legt, dann kommenden fruchtig-süßliche Noten hervor. Deutlich erkennbar ist auch hier die Pflaume. Im Mund konnte ich nun auch den auf dem Etikett der Flasche angegebenen Marzipan finden. Subtil und leicht verdeckt durch die Kräftigen würzig-süßen Noten. 

Am Ende schaut noch ein Hauch Lakritz bestückt mit einer Nuance Nuss vorbei. Toll! Herbstlich lecker! 

Abgang: Der Abgang ist eher kurz als Lang. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Ich war fest davon ausgegangen, dass der Malzbrand einen langen Abgang haben würde. 

Auch der Abgang gestaltet sich, ganz im Stil dieses Malzbrandes, würzig, kräftig und fruchtig. Hier habe ich auch nochmal den Marzipan gefunden, der gemeinsam mit den Weinnoten am Ende nochmal auf ein kurzes Rendevouz vorbeischaut! 

Fazit:Diese Abfüllung ist für mich die bisher Spannendste von St. Kilian. Ich finde der Malzbrand ist absolut super gelungen. Von der Farbe über das Aroma bis hin zum Geschmack und Abgang, der Batch Nr. 5 enttäuscht nicht! Mit ein Paar Monaten mehr Reifung wird der Abgang mit Sicherheit auch noch intensiver und länger. Ich bin mir Sicher, es würde einen grandiosen Whisky ergeben – ein grandioser Malzbrand ist er schon! 

Ps: Ich kann die teilweise doch sehr laute Kritik an St. Kilian nach wie vor nicht nachvollziehen.. ! Für mich wird in Rüdenau eine tolle Arbeit gemacht. Sowohl die Malzbrände, der Auftritt des Unternehmens und auch die Angestellten sind (soweit ich das bisher beurteilen kann) durchweg klasse. Es wird ein mega Beitrag im Bereich deutscher Whisky geleistet. Weitere Kommentare bezüglich den wohl den meisten gegenwertigen Diskussionen wird es an keiner Stelle geben!