Tomatin 14 (Port Wood Finish)

Wenn man sich den Portwein Finishes unter 100 Euro widmet, dann kommt man sicherlich an dem Tomatin 14 nicht vorbei. Gerade und weil er mit ca. 40 Euro doch erschwinglich ist, aber auch, weil man ihm doch eine gewisse Qualität nachsagt – dazu mehr weiter unten.

Der Tomatin 14 Portwood ist seit 2014 ein Teil der Standartrange der Brennerei. Er überzeugt zunächst mit seinem Preis. Für ca. 40 Euro bekommt man einen 14-jährigen Whisky, welcher zunächst in Bourbonfässern reift, und anschließende nochmals knapp 2 Jahre in Ex Portweinfässern nachgereift wird. Das Design der Flasche bildet zusammen mit den anderen Standards der Brennerei eine schlichte aber auch elegante Einheit.  Die Form der Flasche weicht von den weit verbreiteten Standartflaschen ab – was dieselbe individualisiert. 

 Die Brennerei…

Die Brennerei liegt in den Highlands. Gegründet wurde Tomatin im Jahr 1897. Auch der Tomatin hat – ebenso wie der Glengoyne zb. – eine Referenz zum gälischen. „Tomatin“ bedeutet übersetzt Wacholderbusch. Der Name ist also auch hier eine schöne Brücke zur Tradition. Heute ist die Destille in Japanischer Hand, wobei gesagt werden kann, dass Tomatin dabei ein „Glückliches Händchen“ hatten, denn die Eigentümer des dahinterstehenden Unternehmens lassen der Brennereiführung relativ viele Freiheiten, was in von Großunternehmen geführten Brennereien nicht immer selbstverständlich ist. Was sich meiner Meinung nach positiv auf die produzierte Qualität des Whiskys auswirkt. 

Interessant dürfte in diesem Zusammenhang noch sein, dass Tomatin in den 1970er Jahren eine Jährliche Produktion von ca. 12 Millionen Liter Alkohol im Jahr hatte. Dazu betrieb die Brennerei Mitte der 70er Jahre 23 Stills und gehörte damit zu den größten Brennereien Schottlands – doch es sollte klar sein, dass das damalige Augenmerkt folglich auf Quantität und nicht auf Qualität lag.

Nachdem wir nun wieder in der guten meinwhiskyblog.de Manier ordentlich ausgeholt haben 😉 ist jetzt der Tomatin 14 an der Reihe. 

In der Nase: In der Nase habe ich sofort eine süßliche Note gehabt. Derart süß, dass es unweigerlich an Honig und Karamell erinnert. Dazu eine subtile und eher zurückstehende Schokoladennote, gepaart mit einer fruchtigen Note, vielleicht Blaubeere oder eine Waldfrucht-Mischung. Zugleich fand ich jedoch auch eine sehr stark alkoholische Note. Was mich bei dem angegebenen Alkoholgehalt von 46 % Vol. doch eher überrascht hat. Die Alkoholische Note verfliegt, nachdem der Whisky einige (viele) Minuten Luft bekommen konnte. Alles in allem ist das Aroma – wie so oft auch beschrieben – leicht würzig und fruchtig. Die oft angegebene Honigmelone erklärt sich mir nur über die Assoziation von der süße des Honigs und dem frisch fruchtigen Charakter.

Im Mund: Was im Mund zunächst auffällt, ist die deutliche Nuss-Note. Diese konnte ich in der Nase absolut keineswegs derart finden, als das es nennenswert wäre. Der Antritt ist jedoch zunächst kräftig und dominant.  Auch im Mund ist der Tomatin 14 vom Charakter her sehr fruchtig, frisch  und süß mit Nuancen von Mango und Pflaume. Es finden sich eine angenehme Vanillenote die sich super mit den Nuancen vom durchkommenden Portwein paart. Der Portwein dominiert nicht, findet sich aber konstant im Geschmack wieder. 

Im Abgang:  Der Abgang ist sehr gelungen. Eher langanhaltende und vollkommen. Am Anfang noch süßlich, mit leichter Schokolade, kommt im Nachhinein ordentlich der Port durch, inklusive leichter Holznote. Ganz am Ende steht jedoch ein leicht bitterer Geschmack – leider. Ich bin kein Freund von bitteren Noten, und störe mich hier ran folglich ein wenig – was jedoch keineswegs den an sich tollen Abgang nennenswert abwerten soll.

Fazit: Das PLV ist einfach super. Ein 14-jähriger Whisky, welcher in Portweinfässern nachreifen durfte, und dazu sowohl ein vielseitiges und interessantes Aroma hat als auch einen fruchtigen, vollmundigen Charakter vermittelt. Finde ich ihn gut!? Ja… definitiv! Wer Port Finishes mag, kommt in dem Preissegment am Tomatin 14 grundsätzlich nicht vorbei!