Highland Park 12 Jahre
Heute habe ich euch einen Whisky mitgebracht, den ich seit einigen Jahren eigentlich kontinuierlich in meiner Vitrine stehen habe. Nicht, weil um ihn ein mega Hype besteht, sondern weil er sowohl geschmacklich als auch preislich einfach eine klasse Kombination ergibt.
Der Highland Park 12 ist für einer der Klassiker schlechthin.
Tatsächlich trinke ich nach wie vor immer noch gerne „Standarts“.
Wieso? Nun, wie ich finde, muss es nicht immer der hoch komplexeste, forderndste Malt sein. Vor allem dann, wenn ich mich nicht ausschließlich auf den Whisky konzentriere, trinke ich auch gerne mal einen unkomplizierten, erschwinglichen und leckeren Malt (ohne, dass dies abwertend wirken soll).
Ein Beispiel für so einen Malt ist – für mich ganz persönlich – der Highland Park 12 Jahre.
Preislich bewegt sich der HP 12 im Bereich von ca. 30 Euro. Teilweise habe ich ihn schon im Angebot für 25 gesehen. Meine letzte Flasche habe ich für 27,99€ bekommen.
Er ist eben ein „Daily Dram“, den man in nahezu jeder Gelegenheit im Glas haben kann.
Wir wissen nun, dass der HP12 Preislich erschwinglich und unkompliziert ist !
Doch wo kommt der HP12 nun her, wie und wo wird er gelagert und wie kommt er geschmacklich daher?
Der Highland Park 12 Jahre wird in der gleichnamigen Brennerei auf der Insel Orkney destilliert. Geographisch gesehen ist Highland Park die nördlichste Brennerei Schottlands. Der Whisky Lager bei Highland Park verteilt auf insgesamt 26 Lagerhäuser – viele von diesen enthalten teilweise noch traditionelle Erdböden.
Die 12 jährige Abfüllung ist die wohl bekannteste Abfüllung der Brennerei, sodass sie meist auch denjenigen (zumindest vom hören) bekannt ist, die sich selbst nicht als „Whisky-Freaks“ bezeichnen würden – tatsächlich ist er ein Verkaufsschlager, keine Frage.
Fasstyp: Der HP 12 reift sowohl in First Fill wie auch in Refill Sherryfässern.
Tasting Notes:
Nase: In der Nase habe ich sofort leichten und feinen Rauch und Torf. Nicht zu subtil und nicht zu aufdringlich, eher ausgewogen und doch markant. Der Rauch wird von einer süßen Note begleitet. Leichte Nuancen Honig lassen sich herausschmecken. Auch ein Hauch Rosinen schwingt im Glas mit – letzteres typisch für Sherryfass gereiften Whisky. Ganz subtil erkennt beim öfteren riechen auch leichte Zitrusaromen.
Mund: Auch im Mund ist der Rauch nicht zu leugnen. Nicht dominant aber dennoch Aussagekräftig. Die Honig-Rauch Paarung die bereits in der Nase vielversprechend war ist auch am Gaumen ein tolles Pairing. Die für den Sherry typischen Noten bleiben jedoch weitestgehend aus. Zwar setzt sich hier leicht die Rosine durch und auch die leicht fruchtige Süße ist zu spüren, jedoch für eine Kombination aus First und Refill Fässern eher subtil.. Die leichte Frucht erinnert an Zitrusfrüchte – jedoch befinden sich diese definitiv im Hintergrund.
Die Eiche ist deutlich weniger vorhanden als man es bei First Fill (Sherryfässern) vermuten würde.
Abgang: Im Abgang rückt der Rauchige Torf etwas in den Hintergrund und eine leichte Würze bzw. Schärfe kommt daher. Der Abgang ist sehr angenehm und mittellang.
Fazit: Ich mag ihn einfach! Für mich ein toller Malt, der mit 30 Euro absolut fair bewertet ist und mir auch nach mehreren Jahren und X Whisky immer noch gut schmeckt. Der HP12 ist ein Whisky, den man nahezu jedem „Interessierten“ mal anbieten kann.
Einziges Manko: er wäre nochmal deutlich interessanter, wenn der HP12 nicht mit 40 sondern mit 46% Vol. oder mehr abgefüllt werden würde. Dann würde er jedoch gewiss nicht mit 30 Euro bewertet werden!
KategorieSchottland