Malts of Scotland – Glengoyne 1998-2010

17. April 2019 0 Von MeinWhiskyBlog.de
Als ausgewiesener Glengoyne Fan-Boy habe ich mich extrem auf das Sample dieser Abfüllung gefreut. Dabei handelt es sich um einen 1998 destillierten Glengoyne der durch den unabhängigen Abfüllen „Malts of Scotland“ abgefüllt und herausgebracht wurde. Der Glengoyne wurde im Rahmen der „Clubs“ – Serie herausgebracht und wurde mit 54,8 % Vol. in Fassstärke abefüllt.
 
Bei „Malts of Scotland“ handelt es sich um einen unabhängigen Abfüllen aus Deutschland, gegründet durch Thomas Ewers im Jahr 2009. Handelte der Gründer zunächst mit Fässern, so entdeckte er sodann die Abfüllung von einzelnen Fässern.
Das Motto des Abfüllers lautet „Every Bottle a Benchmark“. Die Abfüllungen werden in verschiedenen Serien herausgebracht. Wie bereits erwähnt, erschien der hier gegenständliche Glengoyne im Rahmen der „Clubs“ Serie. Daneben gibt es u.a noch die „Amazing Cashs“, „Angel´s Choice“ und „Glen Class“ Serien. 
 
Bei den „Malts of Scotland“ stehen der Genuss und das besondere im Mittelpunkt. Selbst erklärtes Anliegen des unabhängigen Abfüllers ist es, dem Genießer das Außergewöhnliche zu bieten. Eine hohe Qualität und auch eine gewisse Rarität schwingen in jeder Abfüllung der diversen Serien mit – mehrere Preise, wie z.B. die IWSC Gold-Medaille 2018 bestätigen dies. Besonders interessant ist für mich dabei, dass es sich hierbei um einen deutschen unabhängigen Abfüllen handelt. 
Das Design der Produkte ist sehr edel schreit gerade danach, probiert zu werden. 
 
Der Glengoyne Lagerte in Sherry Hogsheads von 1998 bis 2002. Dabei erlangte der Whisky eine extrem dunkle und intensive Farbe. Es erinnert an sehr dunklen Johannisbeersaft. 
Im Glas zieht der Glengoyne lange und intensive Schlieren auf seinem Weg Richtung Glasboden. Ich freue mich über die knapp 55 %. 
 
Nase: Beim öffnen der Sampleflasche kam mir ein sehr bekanntes Aroma entgegen… Korodin! Eine leicht bittere aber süßliche Mischung stieg mir in die Nase. 
Danach entwickelt sich eine angenehme Getreidenote. Dunkle Früchte und eine honigartige Süße entfalten sich nach und nach in der Nase. Eine ordentliche Portion reife Pflaumen, gepaart mit einem Hauch Rosinen, runden das Aroma schließlich ab. 
Das Zusammenspiel aus leicht bitteren und doch süßlich-fruchtigen Aromen gestaltet sich sehr angenehm und komplex. 
Ein Tropfen Wasser hebt die Fruchtaromen deutlich hervor und lässt das Holz mehr durchkommen.
 
Mund: Blieb der Alkohol in der Nase weitestgehend im Hintergrund, so sind die 54% im Mund zunächst deutlich spürbar. Auch im Mund ist der Glengoyne minimal bitter und erinnert zunächst an Korodin. Dabei entfaltet sich nach und nach deutlich Bitterschokolade. Im Mund ist der Glengoyne bei weitem nicht so süß wie in der Nase, dennoch ist auch hier eine deutliche Honignote vernehmbar. Die fruchtigen Noten erinnern sowohl an reife Pflaumen wie auch an reife Erdbeeren – wobei ich finde, dass die Erdbeere deutlich intensiver ist. 
Ein Tropfen Wasser lässt die bitteren Noten deutlich in den Hintergrund geraden und hebt dabei zugleich die Frucht hervor. 
 
Abgang: Der Abgang ist eher langanhaltend und intensiv. Die bitteren Noten wandeln sich immer mehr in eine angenehme süße die mit einem Hauch Frucht einfach einen tollen Abschluss bilden.
 
Fazit: Ein absoluter Spitzenmalt! keine Frage! Aber: auch kein Malt für jeden Tag! Ich bin sehr froh, dass ich noch einen kleinen Schluck übrig habe und ihn in ein paar Wochen nochmals verkosten kann! 
 
Ps.: Wer Korodin nicht kennt.. dabei handelt es sich um Herz-Kreislauf-Tropfen. Bekannt sind sie mir dadurch, dass meine Mama sie früher öfters mal nehmen musste – meist auf einem Stück Würfelzucker).