Clynelish 1996/2018 – Signatory Vintage Abfüllung für Whic.de

10. Juni 2019 0 Von MeinWhiskyBlog.de
 
heute habe ich für euch das zweite, mir von Whic.de zur verfügung gestellte, Sample dabei. 
 
Dabei handelt es sich um einen 22-jährigen Clynelish, welcher durch Signatory Vintage extra für Whic.de abgefüllt wurde. Der Whisky wurde 1996 destilliert und 2018 abgefüllt. Der Whisky lagerte dabei in Refill Sherry Butts und wurde schließlich mit 46 % abgefüllt. 
 
Die Brennerei selbst befindet sich an der Ostküste Schottlands und liegt in den Händen von Diageo. Dabei wird der bei Clynelish hergestellte Whisky hauptsächlich für die hauseigenen Blends von Diageo verwendet. Insgesamt produziert die Brennerei ca. 5 Millionen Liter Alkohol jährlich. Dabei verfügt die Brennerei über insgesamt 6 Pot Stills, wobei es sich jeweils 3 Wash Stills und 3 Spirit Stills handelt. Eine kleine Besonderheit ist, dass bei Clynelish die Spirit Stills größer als die Was Stills sind. Grundsätzlich verhält es sich regelmäßig genau anders herum. 
Hinsichtlich der Lagerung, werden die meisten Fässer zentral bei Diageo gelagert und nur ein kleinerer Anteil der Fässer bleibt auf dem Gelände der Brennerei.
 
Ich selbst kenne von Clynelish lediglich die 14-jährige Standardabfüllung (und das weiß ich auch nur, weil ich in meinem „Whisky-Tagebuch“ fündig geworden bin. Wirklich in Erinnerung ist mir der 14er Cynelish nicht geblieben). 
Um so gespannter war ich auf seiner 22-jährigen großen Bruder. 
 
Der Whisky:
 
Lagerung: Refill Sherry Butts
 
Farbe/Alkoholgeh.: Dunkler Bernstein / 46 %
 
Nase: Durch die lediglich 46 % kommt der Clynelish eher Smooth daher. Dabei entfalten sich unmittelbar die für den Sherry typischen fruchtigen Nuancen, welche sehr Blumig daher kommen. Hier mischen sich Dunkle Früchte – erinnert mich sehr Stark an Brombeere – mit einem Hauch Zitrus. Hinzu kommt eine sehr weiche, an Honig erinnernde, Süße. Hin und wieder habe ich auch einen Hauch Butterpopcorn in der Nase. Deutlich, wenngleich keinesfalls markant, ist auch ein Hauch Eiche vernehmbar. 
 
Mund: Im Mund bringt der Whisky einige Überraschungen mit sich. So ist der Whisky zunächst unerwartet Scharf, an Pfeffer erinnernd, gepaart mit einer gewissen Bitterkeit – dunkle, „kakauige“ Schokolade (85+ % Kakao). Dabei schwingt zugleich eine deutliche Süße mit. Die Fruchtige Komponente tritt hier etwas mehr in den Hintergrund und erinnert sehr Stark an weihnachtliche Aromen – es erinnert sehr an „Nelken-orangen“ die Mama früher immer als Dekoration herumliegen hatte! im Hintergrund scheint noch ein Hauch Vanille erkenntlich zu sein, wobei ich mich hier auch aufgrund der „weihnachtlichen Stimmung“ täuschen kann. 
Der Whisky ist im Mund sehr ölig, was sich im Glas bereits andeutet, da er sich äußerst ölig zeigte. 
Nach der oben beschriebenen Nase, hatte ich den Whisky im Mund so keinesfalls erwartet. Tatsächlich war ich aufgrund dessen zunächst eher skeptisch als Euphorisch.
 
Abgang: Der Abgang ist ölig und mittellang bis lang. Hier findet sich auch eine leichte pfefferartige Schärfe wieder. Die Frucht spielt kaum eine Rolle. Es stellt sich eher ein bitteres Gefühl am Gaumen ein. 
 
Fazit: Der 22-jährige Clynelish hat durchaus Überraschungen parat. Dabei kann man ihm keinesfalls vorwerfen, dass er eintönig und öde ist. Im Gegenteil, der Whisky bringt eine Vielzahl an Aromen mit und überzeugt in seiner Tiefe. Allerdings ist es für mich kein Malt für alle Tage. Ich hätte mir weniger bittere Aromen gewünscht und dafür die Fruchtige Nase auch in den Mund mitgenommen. Dennoch, ein 22-jähriger, durchaus komplexer, Whisky, der Eindruck hinterlässt.