The Six Isles – Blended Scotch Whisky

Nachdem ich mich die letzte Zeit nahezu ausschließlich auf Single Malts konzentriert habe, habe ich nun ein Auge auf verschiedene Blends geworfen. 

 

Als ersten Blendet Whisky habe ich euch heute den The Six Isles Blended Scotch Whisky. Dabei handelt es sich um einen Blendet Malt Whisky dessen Inhalt findet dabei seinen Ursprung auf den Inseln Sky, Jura, Mull, Islay, Arran und Orkney. 

Welche Destillerien genau dahinter stecken, ist selbstverständlich ein Geheimnis. Dennoch erscheint es an der ein oder anderen Stelle dennoch nicht so ein schwer zu sein, die Herkunft zu erahnen, hehe. Schaut man z.B. auf die Isle of Skye, dann sollte es klar sein, dass der von dort verwendete Whisky aus der Brennerei Talisker kommt! Bei der Isle of Jura führt auch kein Weg an der Brennerei Jura vorbei! Selbes trifft auf die Isle of Arran zu, denn natürlich kommt nur die Destillerie Arran in Betracht. Schaut man jedoch auf die Insel Islay, dann ist die Sache nicht so klar, denn auf Islay gibt es ein große Vielzahl an Brennereien und theoretisch könnte jede in Betracht kommen. 

Der Blend soll Umfangreich den Charakter der Inseln zeigen und von den torfigen Rauchnoten Islays bis hin zu den typischen Heidekrautnoten der Orkneys alles beinhalten. Vorweg soll gesagt sein, dass ich sehr gespannt darauf war, ob dies tatsächlich so gut gelungen ist, wie der Whisky von sich selbst behauptet. 

Eine weitere Besonderheit dieses Blends ist, dass der The Six Isles ausschließlich Malt Whisky beinhalte. Das soll bedeuten, dass er  – entgegen dem was bei den meisten Blends üblich ist – keinen Grain Whisky enthält. 

Der The Six Isles Blend wurde weder gefärbt noch Kühlgefiltert und wird mit 43 % abgefüllt. 

 

Nun zu den Tasting Notes!

 

Farbe: Leichter Bernstein

 

Nase: Der Six Isles kommt überraschender weise sehr frisch daher. Neben dem deutlich vorhandenen Rauch – den ich nicht als „Islay typischen Rauch“ wahrnehme – ist deutlich eine Zitrusnote zu vernehmen. Dazu kommt eine schöne runde Vanille, die mit einer honigartigen Süße daherkommt. Zu der Süße kommt auch ein wenig Frucht dazu, die mich an Mirabelle und Pfirsich erinnert. 

Leichtes Holz und einen Hauch Heidekraut können sich meiner Wahrnehmung nicht entziehen. 

Nach ein paar mal Riechen, würde ich den Rauch tatsächlich in einer maritimen Ecke einordnen, denn er erinnert mich sehr an Talisker. 

Die Nase ist nicht super komplex, aber dennoch, gerade für die 43%, doch ordentlich! 

 

Mund: Auch im Mund kann sich der Rauch nicht verstecken – aber auch hier ist es für mich kein typischer Islay-Rauch! Auch hier habe ich wieder maritime Assoziationen. Salz, definitiv salz. Würzige Schärfe kommt zusammen mit einer erstaunlichen Frische, die sehr Zitruslastig ist. Auch den Honig finde ich wieder. 

Allerdings spürt man (mMn) im Mund auch, dass der Blend – der keine Altersangabe trägt (NAS) – noch Jung ist. Er mag auch Ältere Bestandteile haben, aber für mich wirkt er überwiegend Jung. 

 

Abgang: Der Abgang ist mittellang bis lang und kommt sehr maritim daher. Starte Assoziationen an Meer und Meeresluft treffen hier auf Würze und Rauch. Selbst die Zitrusnoten sind hier noch lange zu vernehmen. Toll. Ich muss sagen, der Abgang gefällt mir sehr gut. 

 

Fazit: Joa, was soll Ich sagen? Der The Six Isles zeigt, dass man Blends keinesfalls Vorverurteilen sollte. Der Blend bringt tolle rauchige, maritime und frische Aromen mit, spiegelt dabei die Idee der Inseln sehr gut wieder. Es ist ein sehr interessanter und doch intensiver Whisky, wenngleich er natürlich mit 43% etwas schwach daher kommt. Dennoch, das PLV ist sehr gut. Ich habe ihn für 25 Euro online gesehen. Wer Rauch mag, sich an den 43% nicht stört und Blends nicht komplett beiseite schiebt, der kann hier einen tollen allday Dram finden!